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2010 - Projekte, Bräuche, Kultur . . .


Juli 10 - do isch woll za tia

epas isch schu gwogsn
mir setzen
wassern
und jeten. . .






"Krautstoasn", 04.11.2010
mit kobas und ruabn
"Kraut-auftia" - 24. Dezember

In Nochbrs Gorten

weil mir vor insern haus lei wiani plotz hom, hom mir ins gedenkt n nochbr za frogn, ob mir terfn in sein gorten, a bisl grobm;

gsetzt homer schnittla, schellela, baslkua, solat und raun und a a poor buan noch olter tradition

die sem hom friar in kuan gortn geterft faln, mir hoffn lei dassä ins nit die veigl auserkraln;

um joggoubi homer die ruabm gsaat, dass mir n herbischt kinnan mochen kraut und ruabkropfen;

jatz bittn mir n Herrgott, dass er olls lott gedeihn und af die ernte tian mir ins olle freidn!

Vergelts Gott n nochbr, dass er ins des lott tia, aa firs werkzuig und firs wosser und hoffn, dass miar des a nou in zukunft terfn.


Schafwolle

zupfen und waschen, Sommer 2010

"Wegltr Traudi"

"korten" - (kardieren)

 

Rund um die Schafwolle - Heimbewohner erzählen:

zwoa mol in johr wearnsa gschorn,n langes und n herbischt, herbischtwoll isch viel besser als langeswoll und a viel saibrar weil die schof n gonzen summer af dr woad sein [...]

an erschtn weard dr schmutz fa dr woll gaklaup, nor tuat ma sa in lobm wosser inni, jo nit za hoaß sischt weard sa filzi,und lot sa guat drei stund ingwoacht nor isch s wosser za wechseln;

ban nägschtn mol tuat ma in wosser kernsoaft inni und wascht sa guat durch nor weard sa in klorn, lobm wosser gschwenzt [...]

Friaer hot ma sa zan tricknan auf bretter ausglegg; boll sa gatrucknt isch weardsa gazupft ...

 

 

 

 

8.11.2010 - Vortrag von Frau Traudi Schwienbacher

Rund ums Schaf

Da wir uns im heurigen Jahr u.a. mit der Schafwolle befasst haben, durfte ein Vortrag von der Expertin, Frau Traudi Schwienbacher nicht fehlen.

 Nachdem wir die Wolle sorgfältig gewaschen und gezupft haben, fehlte uns nur noch das „korten“. Dies hat uns Frau Traudl im Rahmen dieses, für  alle interessanten, Nachmittags auf einer handgetriebenen „Kardatsche“ („Maschine“ zum Wolle kardieren) gezeigt.

Doch vorher erklärte sie uns den gesundheitlichen Aspekt der Wolle, des Wollfettes=Lanolin, der Milch und dem Leder. Ja, eine halbe Hausapotheke! Ein Bewohner meint: „do tat ma jo gor nia kronk wearn“.

Traudi erzählt ihr „selbst gestricktes“ Märchen von einem Schafhirten. Bei dieser Geschichte  steht der unübertreffliche Wert des Schafes und seiner Produkte im Vordergrund.

Sie erklärt uns auch das Färben der Wolle mit Naturmaterialien und wie wichtig die Farben auch in der Essenszubereitung sind.

Eine sehr beruhigende und für die meisten noch vertraute Arbeit ist das Spinnen. Traudi vergleicht das Treten am Spinnrad mit einem Heimtrainer. Es ist gut für den Kreislauf, für kalte Füße usw. In Deutschland wird es auch als Therapie für psychisch kranke Personen angewendet.

Und so war es früher: zu Allerheiligen kam das Spinnrad vom Dachboden und am 17. März (Hl. Gertraud) wieder hinauf. Man sagte, wenn es nachher noch in der Stube steht, kommt die Maus und beißt den Faden ab.

Eine andere Bauernweisheit: „die feinigschtn Weibersorbatn sein: weißa Woll spinnen und „Fuatr“ (Hafer) schneidn“.

Und somit hot’s Spinnradl a ba ins in Oltersheim wieder Einzug gfunden und isch za aner wertvollen und nochholtign "Freizeitgestaltung" gwortn.

 


"Kropfenlöiter" - groß und klein -
bei uns im Altenheim, 31. Oktober 2010

"s Kropfen lottern" in Ulten - Heimbewohner erzählen

[...] kropfen glottert homar woll; drhuam hom a nit olla mognkropfn kop und za ollerheilign isch ma nor holt kropfnlottern gongen!

Jo, oft isch zemm nit kluag zuagongen...an olts gwond ouglegg, dass uan niamad kennt und fa tir za tir grennt; 

und des reiml hot anieder auswenidi gakinnt...heint isch der brauch felli o kemmen.........

guat dass die kinder den brauch decht nou kennen und as kropfenlöiter umerrennen [...]

 

VERS beim "Kropfenlottern"

Muaterle, Voterle geb mar a Krapfl, i bin a orms Zapfl

oder a Leffele voll Fill, nor sein mir gschwing wieder still

oder a Leffele voll Fill, sischt giamar a za di Madler af dar Dill

Mir kemmen fa Proveis iber Schnea und Eis,

iber Stial und Bänk und sein grennt bis za enk

I bin a olts Zapfl und hat holt gearn a Krapfl

lot mi nit long lottern, i fong schu ou za flottern

und lotts enk nit ruidn und lott mi a Krapfl kuidn

Vergelts Gott Pater Stuakofl

und s nägsta mol mindestns nou soufl.